Interview: So ist WordPress-Gestalterin Magdalena Gajewski in die Selbstständigkeit gestartet

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Du liest lieber? Darüber haben wir im Video gesprochen:

Michaela:

Ich freue mich, dass ich heute die liebe Magdalena begrüßen darf und sie mit Fragen löchern kann. Magdalena und ich kennen uns jetzt schon anderthalb Jahre, denn Magdalena ist Freelancerin und unterstützt mich. Aber was sie genau macht, dazu gleich mehr. Also liebe Magdalena, schön, dass du da bist. Kannst du einmal kurz erzählen, was du gemacht hast, bevor du dich selbstständig wurdest?

Magdalena:

Ja klar gerne. Also erstmal ‚Hallo auch von mir‘. Ich habe zu Anfang eine Ausbildung als Fotografin gemacht und habe anschließend elf Jahren als Fotografin gearbeitet. Dann war es Zeit für etwas anderes und ich habe mich als Marketing-Assistentin beworben und auch den Job bekommen. Meine Schwerpunkte in dem Unternehmen waren damals Webtexte und die Betreuung des Unternehmens-Blogs.

Michaela:

Und warum hast du dich dann selbstständig gemacht und wie bist du zur Selbstständigkeit gekommen? 

Magdalena:

Ja, das hatte sogar mehrere Gründe. Der Hauptgrund war die fehlende Wertschätzung im Unternehmen – also das ganze Arbeitsklima. Das direkte Team war super. Wir haben uns toll verstanden, das war nicht das Problem. Aber sobald es eben aus diesem Marketingteam rausging war es schon… naja… wie Unternehmenskulturen manchmal sein können und das hat mich mehr leiden lassen, als ich gedacht habe. Dann ist für mich irgendwann der Punkt gekommen, dass ich gesagt habe: “Und jetzt ist Schluss”.
Der zweite Punkt waren die festen Arbeitszeiten von 8 bis 5 oder wie auch immer sie da eben geregelt waren. Vor allem, wenn eigentlich gar nicht so viel zu tun war. Also du musst immer von morgens bis nachmittags/abends im Büro sitzen, weil das einfach deine Arbeitszeiten sind. Wenn aber die Auftragslage im Moment schwach ist, deine Projekte abgeschlossen sind, draußen schönstes Wetter herrscht – warum sollte ich dann hier sitzen? Warum kann ich nicht zwischendrin noch was anderes machen?

Das waren damals die zwei Punkte, bei denen ich gesagt habe: Jetzt muss sich das ändern! So möchte ich nicht weiter arbeiten.

Michaela

Okay, und dann hast du was geändert. Erzähl mal. Du hast dich dann selbstständig gemacht und womit bist du gestartet?

Magdalena:

Ich habe mich zunächst natürlich gefragt, was ich anbieten kann. Ich kann ja nix! Das fragen sich glaube ich auch viele am Anfang. Ich bin bei vielen Recherchen über den Begriff VA und virtuelle Assistentin gestolpert und dachte: Super, das kann ich machen. 

Also ich kann texten, ich kann auch Social Media Beiträge machen, ich kann Anpassungen auf Webseiten machen. Das habe ich zu dem Zeitpunkt dann unter anderem auch als Marketing-Assistentin schon gemacht – mit Unterstützung von dem Team natürlich. Ein bisschen Richtung Webseite kann ich also auch machen. Ich kann noch ein wenig die klassische Assistenz machen. Ich kann ja E-Mails sortieren und beantworten.
Hier bin ich, buch mich für was auch immer du willst. Ach so, Korrekturlesen habe ich glaube ich auch noch gemacht. Also, es war eine ganze Palette an Aufgaben, die ich angeboten habe, von denen ich dachte, dass ich sie kann.

Michaela:

Also praktisch alles, was man online gut erledigen kann, oder?

Magdalena:

Genau. Alles, was nicht zu kompliziert ist. Also, nicht Google Ads erstellen oder sowas, dafür braucht man definitiv anderes Wissen.
Aber prinzipiell alles, was ich irgendwie als Marketing-Assistentin u.a. auch gemacht habe. Das kann man online ja genauso machen. Das war mein Startangebot.

Michaela

Okay und wie hast du dann erste Kunden gewonnen?

Magdalena:

Mein allererster Kunde kam aus dem Familienkreis. Mein Schwager hat selbstständig gemacht und ich habe aus Spaß gefragt: ‘Hey brauchst du eine Webseite?’. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, das zu sagen und er sagte ‘Ja warum nicht?’ So, und plötzlich war der erste Auftrag da. 

Zunächst habe ich also überhaupt gesagt, dass ich mich selbstständig machen will im Umfeld. Nach dem Auftrag von meinem Schwager kam direkt die erste Empfehlung. So hat es langsam seinen Lauf genommen. 

Die nächste Kundin, für die ich dann wirklich längerfristig gearbeitet habe, habe ich mehr oder weniger aktiv gewonnen. Ich bin ihr auf Social Media gefolgt. Sie hat eine Instagram Story gepostet nach dem Motto: ‘Hey ich brauche Hilfe bei den und den Sachen’ und da habe ich mich gemeldet und gesagt ‘Hey, wie wäre es denn?’

Michaela:

Und jetzt hast du ja schon gesagt, dass du mit einem großen Bauchladen gestartet bist. Wie hat sich das dann weiterentwickelt?

Magdalena:

Das habe ich ungefähr ein Jahr gemacht. Jetzt würde ich das nicht mehr so lange machen. Aber zu dem Zeitpunkt war ich mit meinem Freund auf Reisen. Wir waren anderthalb Jahre unterwegs in Südostasien. Das heißt, das erste Jahr der Reise fiel zusammen mit meinem Start in die Selbstständigkeit. Ich konnte ja alles von unterwegs aus abarbeiten und hatte keinen Druck mich zu spezialisieren. Das Geld, was reinkam, war kein Geld, womit ich hätte in Deutschland leben können. Aber das brauchte ich zu dem Zeitpunkt nicht, sondern das war ein gutes Taschengeld. 

Irgendwann kam aber der Shift im Kopf: Es geht bald nach Hause und ich muss damit ein Gehalt bzw. einen Umsatz generieren, von dem ich leben kann. Ich habe gemerkt, dass ich diesbezüglich als VA mit Bauchladen an meine Grenzen stoße. Die Kundinnen und Kunden waren nicht bereit, einen höheren Stundensatz zu zahlen. Im Verlauf des Jahres habe ich dann auch noch gemerkt, dass mir diese Webseiten-Sachen am meisten Spaß machen. 

Bei jeder Aufgabe, die etwas mit Webseiten zu tun hatte, kam mir direkt der Gedanke: ‘Hey das macht richtig Spaß!’ Da musste ich mich nie zu zwingen. Ich habe nie morgens im Bett gelegen und gedacht ‘Boah, ich hab eigentlich gar keine Lust aufzustehen, weil ich jetzt xy machen muss.’. Aber bei den anderen Aufgaben war das schon ab und an der Fall. Das waren meine Gedanken, als es dann in Richtung Spezialisierung ging. Zum einen das Geld und zum anderen der Spaß an der Arbeit.

Michaela:

Jetzt weiß ich ja, dass du dich auf WordPress spezialisiert hast. Warum ausgerechnet WordPress?

Magdalena:

Noch während meiner Tätigkeit als Marketing-Assistentin habe ich andere Systeme kennengelernt. Die Unternehmenswebseite war mit Typo3 gemacht. Dann hatten wir auch noch Drupal im Einsatz für etwas anderes. Das waren alles so starre, komplizierte Systeme, die nicht intuitiv waren und auch von der Oberfläche aussahen, wie aus den 90ern.

Vielleicht wenn ich ein klassisches Informatikstudium gemacht hätte und so ein Code-Nerd wäre, wäre das irgendwie toll, aber für mich persönlich war es doof. 

Zum gleichen Zeitpunkt hatte ich einen Kollegen im Team, der mega WordPress-Fan war. Ich habe gesehen, wie intuitiv das ist, wie einfach es sein kann. Daher fiel meine Entscheidung auf WordPress. Auch mit dem Gedanken dahinter, dass natürlich ich die Website machen will, aber die Kund:innen diese zum Teil auch selbst betreuen können. Zum Beispiel Aktualisierungen durchführen oder Texte einbetten können. Ich habe in meinem Unternehmen unter anderem auch in Typo3 Texte (Blogbeiträge) eingesetzt und es war einfach nur anstrengend. Jede Änderung, die du machen wolltest, ging nicht, dann musste jemand kommen, musste im Code gucken… Es war halt alles einfach immer nur langwierig und das Problem hat man mit WordPress deutlich weniger.

 

Michaela:

Du hast uns ja vorhin schon deine beiden Beweggründe geschildert, warum du dich eigentlich spezialisiert hast. Und du hattest ja ein bestimmtes Ziel im Hinterkopf. Hast du dieses Ziel dann auch erreicht?

Magdalena:

Absolut! Ich habe direkt gemerkt, dass mich die Kunden und Kundinnen ganz anders behandeln, als das Wort “VA” nicht mehr da war.
Ich habe dann immer mehr Leistungen aus meinem Portfolio herausgenommen. Social Media ist nicht mein Ding und Webtexten macht mir auch keinen besonderen Spaß, also habe ich weiter reduziert und übrig geblieben ist alles zum Thema Webseitenerstellung oder Webseitenbetreuung.
Und nachdem der Begriff “VA” weg war und ich mich auch gar nicht mehr so vorgestellt habe, sind potenzielle Kundinnen und Kunden ganz anders mit mir umgegangen.

Es war klar, okay ich bin die Expertin für Webseiten – fertig. An der Tätigkeit an sich hat sich überhaupt nichts geändert, sie ist gleich geblieben, aber ich habe mich anders positioniert, anders benannt und hab das nach außen hin ganz anders ausgestrahlt. Es wurde nicht mehr gefragt: ‘Wie lange hast du das schon gemacht? Wo hast du das gelernt?’ Es war einfach klar ‘Okay, die macht Webseiten. Punkt. Die kann ich fragen, die hat das mit der Technik raus – egal, wo sie es gelernt hat. Auch die Stunden-, Paket-, bzw. Projektpreise wurden ab jetzt so selten diskutiert – das war überhaupt keine Frage mehr. Wie gesagt, für mich an sich hat sich nichts verändert und plötzlich wurde ich ganz anders wahrgenommen.

 

Michaela:

Und das finde ich spannend: Du sagst, dass sich für dich nichts geändert hat. Ich glaube, bei dir hat sich sehr wohl eine ganze Menge geändert – dein Selbstwert zum Beispiel. Also, dass du dich mehr wertgeschätzt gefühlt hast, als wenn man immer begründen muss, woher man das überhaupt kann und wie lange man das schon macht.

Magdalena:

Ja, wahrscheinlich. Also, man verkauft sich überzeugender, wenn man sich selbst sicherer fühlt. Es war ja nur ein kleiner Shift, ich habe einfach gesagt: ‘Weißt du was, ich nenne mich jetzt einfach nicht mehr VA.’

 

Michaela:

Du bist ja ähnlich wie ich – also wir haben ja beide kein IT-Studium und auch kein Webdesign gelernt, aber was denkst sind die wichtigsten Skills, die man braucht, wenn man mit WordPress arbeiten will?

Magdalena:

  1. Technisches Grundverständnis für Webseiten ist hilfreich, aber ich glaube, das lernt man auch on the go. Was wichtig ist, dass man Spaß am Knobeln hat. Manchmal hat man ein Problem auf der Website oder die/der Kunde:in wünscht sich eine Funktion auf der Website und man muss sich selbst überlegen, wie man das gelöst bekommt. Wie kann ich das “Problem” jetzt lösen? Wie suche ich nach einer Lösung? Also was gebe ich bei Google ein, denn Google wird zu unserem besten Freund und die WordPress Community ist riesig. Man findet wirklich für jedes Problem die passende Lösung, manchmal muss man sie sich aber ein bisschen ersuchen und erknobeln. Deswegen darf etwas Spaß zu haben bei dieser Fehlersuche nicht fehlen.

  2. Man muss Lust haben, weiterzulernen. Das ist kein Job, bei dem man denkt: ‘Ich habe meine Ausbildung. Jetzt habe ich die Prüfung gemacht und jetzt habe ich das Zertifikat an der Wand und jetzt muss ich nie wieder was machen.’ Nein!
    WordPress und alles, was mit Webseiten zu tun hat, ändert sich die ganze Zeit und man muss davor auch keine Angst haben. Du musst jetzt auch nicht denken: ‘Mein Gott und jetzt muss ich jeden Tag 70 Blogs lesen oder irgendeine Zeitschrift abonnieren.’ Nein, du bekommst es in der Regel automatisch mit.
    Aber, du solltest dazu bereit sein, dich auf Neues einzulassen und Neues zu lernen.

  3. Man darf sich nicht entmutigen lassen.
    Die Programmierer dieser Welt denken, wir sollten das nicht machen, wenn wir kein Studium haben. Vor allem, wenn man manchmal in WordPress Gruppen unterwegs ist und dann versucht eine Frage zu stellen, ist meistens die Antwort: ‘Ja, wenn du das nicht weißt, warum bist du dann hier?’.  Das ist halt einfach Quatsch. Die Programmierer haben ihre Berechtigung, weil sie eine ganz andere Zielgruppe haben. 

Leute, die sich das selbst beigebracht habe, können nicht von Anfang an coden, allerdings lernst du es mit der Zeit, ob du willst oder nicht. Aber da darf man sich einfach nicht entmutigen lassen, weil auch für uns ohne Studium gibt es ja Kundschaft da draußen.

 

Michaela:

Ja, ich finde das Wort Eigenmotivation passt so zu allen drei Bereichen, die du eben gesagt hast, weil ich finde, wenn man keine eigene Motivation mitbringt, also wenn man keine Motivation hat sich hinter die Probleme zu klemmen, um das zu lösen, dann sollte man gar nicht erst damit anfangen.

Magdalena:

Das ist absolut richtig. Aber, wenn dir die Arbeit Spaß macht, dann ist die Eigenmotivation automatisch auch da. Wenn du daran keinen Spaß hast und dich jeden Morgen überreden musst, dich an den Schreibtisch zu setzen, dann ist das einfach nicht deine Spezialisierung.

 

Michaela:

Ich habe das Gefühl, dass die Selbstständigkeit immer als der heilige Gral vermittelt wird. Das, was du vorhin schon gesagt hast, ich habe keine Wertschätzung auf der Arbeit, ich habe keinen Bock auf dieses nine to five, das nervt alles – mache ich mich doch einfach selbstständig. Aber was sind deiner Meinung nach die Nachteile, die die Selbstständigkeit mit sich bringt?

Magdalena:

Letztendlich bist du als Selbstständige für alles alleine verantwortlich. Also klar, mit der Zeit kannst du dir Hilfe holen, bei der Buchhaltung oder bei anderen Sachen. Aber du bist erstmal für dich selbst verantwortlich. Du bist dafür verantwortlich, dass die Kohle am Ende des Monats reinkommt. Und das macht manchmal Angst.

Du musst daher lernen, mit dieser Unsicherheit umzugehen. Du hast am Ende des Monats eben nicht den festen Betrag auf dem Konto, den dein Chef überweist. Sondern dieser Betrag kann manchmal auch erst am 10ten drauf sein oder am 15ten, je nachdem wann deine Kundschaft bezahlt. Manchmal ist der Monat super gut und manchmal nicht. Das sind ganz normale Schwankungen und das gleicht sich auch letztendlichen im Laufe der Zeit aus, aber man muss sich dran gewöhnen.

Dann noch die Sache mit Urlaub. Ich sage definitiv nicht ‘selbst und ständig’, weil es einfach nicht stimmt. Du musst nicht selbst und ständig arbeiten. Aber du musst dir deinen Urlaub genehmigen. Das, was früher dein Chef gemacht hast, musst du jetzt selbst machen. Wenn du den Urlaub nämlich nicht fest einplanst und ihn dir nicht “freigibst”, dann machst du auch keinen. Du kannst nicht auf die Zeit warten, in der mal weniger los ist, damit du Urlaub machen kannst. Diese Zeit kommt nicht. Und wenn doch, dann bist du viel zu verunsichert, dass du gar nicht entspannt Urlaub machen kannst. 

Das habe ich letztes Jahr selbst erlebt. Wenn man seinen Urlaub nicht gescheit einplant, macht man ihn nie. 

Es fällt ja auch sehr leicht, sich nicht darum zu kümmern. Schließlich macht die Arbeit ja Spaß und du denkst vielleicht, dass du gar nicht so viel Urlaub brauchst. Und es fällt sehr leicht, sich nicht drum zu kümmern, denn wenn ich Urlaub mache, verdiene ich kein Geld. 

Das sind super viele Gründe, einfach keine Auszeit zu nehmen. Das war im Angestelltendasein schon ein wenig einfacher. Du hast einfach gesagt ‘Okay, da will ich in den Urlaub, ich reich ihn ein, hoffentlich passt es oder ich muss ihn nochmal verschieben. Chef hat sein Häkchen gemacht, super.’ Und dann ist man einfach in den Urlaub gegangen und am Ende des Monats hat man sogar noch Kohle gekriegt, geile Sache. Das ist jetzt leider nicht mehr so. 

Dazu kommt, dass, wenn man immer arbeiten kann, also nicht mehr an das 9 to 5 gebunden ist, dann ist es manchmal schwierig, die Grenzen zu setzen. 

‘Wann fange ich an, wann gehöre ich auf, wann mache ich Pause?’ Eine schöne Balance zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu finden, ist definitiv eine Herausforderung. An manchen Tagen überwiegt das eine und man arbeitet gefühlt 12 Stunden durch. An anderen wiederum hat man vielleicht weniger Energie und weniger Lust und verschiebt Aufgaben auf den nächsten Tag. Da ist dann aber eventuell auch was und dann will man es weiter verschieben. Aber Deadlines hast du ja trotzdem. Kein Kunde und keine Kundin warten bis in alle Ewigkeit. 

Es ist daher wichtig, sich selbst gut kennenzulernen und zu wissen, wann die besten Arbeitszeiten sind und sich klare Grenzen zu setzen. 

Michaela:

Wir waren bei den Nachteilen und du hast jetzt schon so ein bisschen auf meine nächste Frage geantwortet. Als Nächstes möchte ich dich nämlich fragen, was die drei wichtigsten Sachen sind, die du in der Selbstständigkeit gelernt hast?

Magdalena:

Die zuvor genannten würde ich nicht als die drei wichtigsten nennen. Das sind für mich folgende:

  • Du brauchst Austausch mit anderen.
    Also als Selbstständige sitzen wir im Home Office oder auch im Café, vielleicht noch im Coworking-Space und wir arbeiten vor uns hin und das klappt auch alles. Aber es ist krass zu sehen, wie viel Input und Ideen und Motivation du bekommst, wenn du dich mit anderen austauschst. Also das ist in jeder Form enorm wertvoll, ob in einer Mastermind oder in einer Gruppe von Menschen, mit denen du dich regelmäßig triffst. Selbst, wenn diese Personen nicht deinen Schwerpunkt haben und vielleicht was anderes in ihrer Selbstständigkeit machen, bringt dieser Austausch krass viel! Was passiert eigentlich bei anderen? Was haben die so für Probleme und Herausforderungen? Wie gehen die Sachen an? Das ist schon wirklich das A & O. 
  • Was ich auch dieses Jahr gelernt habe: Wenn ein Kunde oder eine Kundin deinen Preis herunterhandeln will, dann wird dieser Auftrag garantiert, garantiert, garantiert mega anstrengend. Die handeln aus einem bestimmten Grund. Meistens ist das nicht, weil sich die Person deinen Preis wirklich nicht leisten kann, sondern nicht leisten will. Dann kommst du der Person entgegen, weil du nett bist und vielleicht brauchst du auch den Auftrag und die arme Kundin, die hat nicht so viel Geld. Also machst du es für die Hälfte. Aber die Person erwartet dann nicht 10 0% deiner Leistung, sondern 200 % und das Gelbe vom Himmel gleich dazu. Also: Nicht herunterhandeln lassen! 

Michaela:

Alle Alarmglocken läuten!

Magdalena:

Absolut, da sollten wirklich alle klingeln! Das ist mein großes Learning aus dem letztem Jahr.

Wenn die Person nicht bereit ist, deinen Preis zu zahlen, dann muss sie sich jemanden aus dem passenden Preisniveau suchen. Wenn der Schmerz aber groß genug ist, wird sie das Geld auftreiben. Sonst ist es nicht wichtig genug und dann wird es nur anstrengend. 

  • Daraus resultiert: Lernen “nein” zu sagen.

Wenn dein Bauchgefühl sagt: ‘Nee nee, wir fühlen uns nicht wohl und wenn du das finanziell irgendwie vertreten kannst, dann mach es nicht. Du verlierst nämlich den Spaß an deiner Arbeit, wenn du nicht mit meinen Wunschkund:innen arbeitest. Dann bist du schnell wieder in der ‘Ich werde nicht wertgeschätzt Falle’, aber jetzt bist du selbst dafür verantwortlich.

 

Michaela:

Ich hätte noch zu deinem ersten Punkt zum Thema Austausch etwas ergänzt: Mir ist bei mir aufgefallen, dass man ohne Austausch sehr schnell anfängt, sich selbst zu hinterfragen. Man kann dann in so einem Fall, wie du mit der Kundin und dem heruntergehandelten Preis erzählt hast, nicht mal eben jemanden fragen: “Was meinst du, soll ich das machen oder doch lieber nicht?”

Außenstehende, die nicht selbstständig sind, können sich da nie richtig reinversetzen. Wenn man aber eine Gruppe hat, so einen geschützten Raum voller Wertschätzung, dann kann man solche Themen viel eher ansprechen und sich Rat holen. Unter Gleichgesinnten guckt dich dann niemand schief an oder sagt: “Mensch Magdalena, kannst du denn am Ende des Monats überhaupt die Miete bezahlen, wenn du den Auftrag jetzt ablehnst?” Das ist am Austausch enorm wertvoll. 

Magdalena:

Genau das kann ich bestätigen. Daher kam ich auch nochmal auf das Thema Bauchgefühl und nein sagen. Gegen Ende des Jahres hatte ich nämlich noch so eine Anfrage, bei der ich unschlüssig war. Das Geld wäre natürlich schön gewesen, aber es hat sich nicht gut angefühlt. Ich war hin- und hergerissen und habe das in meiner Gruppe auch so kommuniziert. Und wirklich alle haben einstimmig gesagt: Warum denkst du überhaupt darüber nach? Das musst du absagen! Das war den anderen einfach direkt klar und mir selbst nicht so wirklich. 

 

Michaela:

Das ist definitiv wichtig und darum mache ich an dieser Stelle noch kurz Werbung in eigener Sache. Ich lade alle, die sich auch den Austausch, Motivation und eine wertschätzende Community wünschen, zu meiner Mastermind ein, die im März startet. Alle Infos dazu findest du auf meiner Webseite.

Was würdest du jetzt Frauen raten, die auch an der Schwelle stehen, sich selbstständig zu machen und die vielleicht noch nicht wissen, was sie überhaupt können oder womit sie sich selbstständig machen sollen. Was würdest du diesen Frauen raten? 

Magdalena:

Ich würde raten: Starte zunächst mit irgendwas, also tatsächlich vielleicht so wie ich gestartet bin. Was hast du schon gemacht, was hat dir bisher Spaß gemacht?

Aber bleibe nicht zu lange an vielen Tätigkeiten hängen, sondern finde heraus, was du am liebsten machst. 

Wenn du dich nämlich spezialisierst, erleichtert das in Zukunft alles für dich. Du weißt, wie du dich präsentieren kannst und du weißt, welche Weiterbildung für dich wichtig ist. Denn dein Tag hat auch nur 24 Stunden und ohne Nische, wenn wir das so nennen wollen, weißt du oft nicht, wo du überhaupt anfangen sollst. 

Sammle am Anfang Erfahrung in vielen Bereiche, vielleicht auch indem du gratis mit Kund:innen zusammenarbeitest, aber dann wird es Zeit, den einen Weg für dich zu finden.

Ich finde auch den Begriff VA schwierig. Für den Start ist das super, aber ich persönlich würde mich nicht mehr so nennen. Ich will keine Assistentin sein, sondern ich möchte Expertin in Thema X sein. Und so werde ich dann auch wahrgenommen. Heißt also: Starte gerne mit einem breiten Angebot und finde schnell heraus, was dein Fachgebiet sein wird. 

 

Ahoi, ich bin Michaela.

Ich helfe Frauen, die weder gelernte Webdesignerinnen sind, noch ein IT-Studium haben, aber dennoch mit Webdesign, WordPress oder anderen technischen Dienstleistungen volle Power durchstarten wollen, fabelhafte Webseiten zu erstellen und ein erfolgreiches Web-Business aufzubauen. 

Optimiere deinen Workflow & begeistere deine Kunden

Meine Projektabschluss- & Übergabe-Checklisten helfen dir dabei.

Komm in die Divi-Lounge

Hol dir jetzt den Fahrplan & finde heraus

mit welchen Aufgaben du dich jetzt beschäftigen musst,
um dein Webdesign-Business voran zu bringen.

You have Successfully Subscribed!

Hol dir jetzt das Mini-Workbook

You have Successfully Subscribed!

Live-Webinar
"Starte in 3 Schritten nebenberuflich als Webdesignerin"

Trag hier unten deinen Vornamen und deine beste E-Mail ein,
um dich zum Live-Webinar am 25April um 19 Uhr anzumelden.

You have Successfully Subscribed!

Live-Webinar
"Starte in 3 Schritten nebenberuflich als Webdesignerin"

Trag hier unten deinen Vornamen und deine beste E-Mail ein,
um dich zum Live-Webinar am 25April um 19 Uhr anzumelden.

You have Successfully Subscribed!